Wenn ich beim Brauerstammtisch ein Dekoktionsbier dabeihabe, ruft das Kommentare wie „Du hast wohl zu viel Zeit?“ hervor. Und wenn ich ein Volkshochschul-Seminar gebe, will man mir immer kaum glauben, dass ausgerechnet diese kompliziert und wirr anmutende Dekoktion hierzulande das ältere und ursprünglichere Verfahren ist. Dabei hat das einen ganz einfachen Grund:
Was ist Craftbeer (oder Craft Beer oder Craft Bier)? Inzwischen dürfte man bei der Frage nicht mehr ausschließlich in ratlose Gesichter blicken. Selbst die deutschen Massenmedien haben den Begriff inzwischen entdeckt, Craft Beer ist „cool“ und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Phänomen in der Mitte der (deutschen) Gesellschaft angekommen ist. Jedoch trifft es den Nagel auch ziemlich auf den Kopf. Im Grunde handelt es sich hierbei um handwerklich gebrautes Bier, bei dem hochwertige Zutaten, unkonventionelle Geschmacksrichtungen und das Wiederbeleben alter Brau-Traditionen im Fokus stehen.
Welche Bierstile gibt es?
Bier ist nicht gleich Bier. Pils, Helles und Weißbier haben durchaus ihre Daseinsberechtigung – man sollte dabei nur nicht vergessen, dass es
weit mehr Bierstile gibt als diese drei. Die Vielfalt hat in den letzten Jahren wieder extrem zugenommen, auch der deutsche Biertrinker hat inzwischen eine große Auswahl an Bieren zur Verfügung.
Um den Überblick zu behalten, haben wir eine Liste mit den gängigsten Biersorten aus aller Welt erstellt. Von Ale bis Zwickel sozusagen.
Hopfenstopfen
Hopfenstopfen
Anders als beim Hopfenkochen, wo ein Anteil der Bitterstoffe isomerisiert werden, gibt man beim Hopfenstopfen den Hopfen erst bei der Gärung hinzu. Hierdurch werden keine Alfa-Säuren isomerisiert, die Bitterkeit erhöht sich durch das Stopfen also nicht, aber die Aromaöle werden an den Sud abgegeben, was ein besonderes Hopfenarmona im fertigen Bier erzeugt. Die Aromen des Hopfenstopfens sind dann auch sehr flüchtig, so dass sie sehr gut im fertigen Bier riechbar sind, aber sich leider auch innerhalb weniger Wochen merklich abbauen.